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Ein Rundgang in Versen

Ein Rundgang in Versen:
Robert Schneiderhan dichtet über sein Leben im Pflegehaus Nouvelle

Täglich dreht der 96-jährige Bewohner Robert Schneiderhan seine Rollator-Runden durch das Pflegehaus Nouvelle. Dabei bleibt er nicht nur körperlich beweglich, sondern fühlt sich auch zum Dichten inspiriert.

Seine Alltags-Erlebnisse und Gedanken hat er über mehrere Monate in Verse gegossen und schließlich einer Mitarbeiterin diktiert.

Lesen Sie hier zwei Gedichte des Senior-Poeten!

Ich hatte in meinem Leben
immer wieder das Bestreben,
Besonderheiten in Reimen zu beschreiben,
damit sie besser im Gedächtnis bleiben.

Nachdem ich mehrfach verhindert bin,
machte es zunächst keinen Sinn,
mich mit Dichten zu befassen
… ich musste es erstmal lassen.

Ich hab mich auch nicht lange geplagt,
sondern das Dichten zuerst einfach mal vertagt.
Schwester Heidi hat mich animiert,
dass ich das Dichten hab wieder probiert.

Dabei will sie mir jetzt assistieren,
indem sie fleißig wird notieren,
was ich an Gedanken kann produzieren.
Diese sind dann nicht mehr zu verlieren,
denn was man auf Schwarz-Weiß besitzt,
ist vorm Vergessenwerden ja geschützt.
Was man schriftlich kann fixieren,
kann man jederzeit aktualisieren.

Sie wollen wissen, wo meine Defizite sind?
Ich bin fast taub, ich bin fast blind.
Ich hoffe, dass das Schicksal mir
einen Rest von Hör und Sehvermögen erhält,
dann finde ich mich zurecht
in der für mich noch zugänglichen Welt.

Das Wort Sicht kommt in unserem Gedicht
in doppelter Bedeutung vor.
Zu einem als konkreter Augenblick,
zum anderen im übertragenen Sinn.
Für jeden Dichter ein Gewinn.
Im ersten Fall ist meine Sicht miserabel,
im zweiten Fall durchaus akzeptabel.

Ende 2019 hat es mich nach Breisach an den Rhein
in das Haus Nouvelle geführt.
Breisach – eine große Frage:
Ist das eine Niete oder As?
Naja, dazwischen ist ja noch viel Raum und Platz.
Doch der Trend ist schon sonnenklar,
dass es ein Treffer und keine Niete war.

Zur Lage Breisachs vorweg:
Breisach liegt unweit vom Dreiländereck
Deutschland- Frankreich- Schweiz,
das ist für mich von besonderem Reiz.
überdies haben die Länder noch gemein
nämlich zuletzt den Vater Rhein.

Dies alles bildet den glänzenden Rahmen
vielleicht findet dazu noch jemand den passenden Namen,
der von uns ist nach bestem Können und gutem Willen
mit menschlichem Inhalt gut aufzufüllen.

Die Länge von diesem Rundgang ist von einigen Belangen
in diesem wichtigen Wert werden da Schrittfragen geklärt.
Nun gibt es dazu keine amtliche bestätigte Zahl
dies find ich aus meiner Sicht ziemlich fatal
Ich habe selbst versucht, ein Ergebnis zu bekommen
Mit längeren und kürzeren Schritten,
aber diese Methode ist natürlich ziemlich umstritten.

Schwester Heidi hat sich des Problems angenommen
und ist auch recht schnell zu einem Abschluss gekommen.
Man hat seriöse Messungen durchgeführt
und die haben einen Wert von 80 Meter generiert
dieser Wert wird von allen Interessenten akzeptiert
und Schwester Heidi unser Dank gebührt.
Das Problem ist also entschieden
und alle Interessenten sind nun zufrieden.

Bei jedem Rundgang genieße ich die überaus positiven Maße
der durchschrittenen Räume, von denen ich sogar manchmal träume.
Dazu das blendende Weiß und ihre Sauberkeit zu jeder Tageszeit
bei gleichbleibender hoher Qualität
so glaube und vermute ich,
dass unser Haus mit zu den Besten zählt.

Wie wichtig der Rundgang für mich ist,
natürlich ganz aus meiner Sicht,
will ich durch ein Argument belegen
das kommt mir hier jetzt sehr entgegen.

Nach der morgendlichen Toilette
und Frühstück haben wir ja meistens das Glück
das wir, von Pflichtungen freigestellt,
tun können, was uns gefällt.
Sollen wir etwa auf dem Zimmer bleiben?
Und uns die Zeit vertreiben?
Nein … auch zu dieser Jahreszeit suche ich die Möglichkeit
meinen Bewegungsdrang zu erfüllen
unabhängig von meinem Willen.

Im Sommer konnte man auch draußen gehen
von frühmorgens ab halb zehn.
Doch heute gilt: je mehr die Möglichkeiten nach draußen schrumpfen,
desto mehr beginnt die Rundbahn hier im Hause mächtig aufzutrumpfen.

Das Begehen des Rundganges ist schon ein Genuss!
Denn wenn es draußen stürmt, regnet oder schneit,
was hier ist eine große Seltenheit,
der Rundgang ist stets bereit,
gerade auch zu dieser Jahreszeit.

Der Rundgang ist auch meine starke Seite
mit ihm gibt es da keine Pleite.
Ich kann da meine Runden drehn
das ist auch nicht zu übersehn.
Für meine Selbstsicherheit ist das gut
ich bin aber anderseits auch auf der Hut.
Das Ganze auch nicht zu übertreiben
Ich will ja sprichwörtlich „auf dem Teppich bleiben“.

Die sinnvolle Art der Freizeitgestaltung ist für mich
die Pflege und Erhaltung jener Eigenschaften,
die mich zu einem angesehenen Mitglied der Gesellschaft machen.

Die Eigenschaften, die am wenigsten litten unter meinen Defiziten
und mir jetzt erschienen als Kunst,
sich gewisser Fortbewegungsmittel zu bedienen.
Diese Mittel heißen Rollstuhl und Rollator
in beiden kommt das Rollen darin vor.
Eine Gehweise auf Funktion,
die Gehbehinderten kennen das ja schon.
Mit seinem Vorteil ist das Rad ja weit voran,
es sei denn, dass man fliegen kann.

Heute beginne ich mit dem Satz und es wird sich zeigen
dass wir hier sind am richtigen Platz.
Mein Gehen geht heute ziemlich schlecht
doch durch meine Gehhilfe komme ich damit trotzdem zurecht.

Hier kommt das Wort „Gehen“ in doppelter Bedeutung vor
das hatten wir mit dem Wort Sicht auch schon zuvor.
Zum einen ist es körperliche Tätigkeit.
Zum anderen steht es für alles Mögliche bereit.
Das Gehen im übertragenen Sinn
wird im deutschen Sprachgebrauch am meisten verwendet
und damit ist dieses Thema für mich nun auch beendet.

Berührungen beim Rundgang sind manchmal unvermeidlich.
Manche sind bei einer Berührung empört,
weil sich sowas nicht gehört.
Bei vielen mach ich es gerne
bei anderen bleibe ich liebe fern.

Jetzt fang ich mal mit folgender Frage an:
Was ist gut und was ist schlecht für den Rundgang?
Ich musste ja selbst zunächst erkennen:
Es geht hier nicht ums Autorennen,
sondern Begehen des Rundganges mit maßvollen Schritten.
Wer da will hetzen,
ohne Rücksicht darauf, jemanden zu verletzen,
der ist auf der falschen Bahn,
wie man nachvollziehen kann.

Was man auch nicht dulden kann:
das Prahlen mit hohen Zahlen,
was die eigene Fertigkeit angeht.
Allzu leicht versteht,
dass der sich zum Besten hält
und vom hohen Ross herunte fällt,
dem hat man einen Denkzettel verpasst
und zum Nachdenken veranlasst.

Wer seine Fähigkeiten im Rundendrehen will dokumentieren,
über andere triumphieren,
kann seinen Ruf sehr schnell verlieren;
andere werden es vielleicht gehässig kommentieren.

Man sollte Zurückhaltung praktizieren
und seine Kräfte wohl dosieren.
Man sollte auf dem Teppich bleiben
und nicht zu viel riskieren,
seine Fitness immer gut kalkulieren.
Dann kann man mit 94 Jahren nicht viel verlieren
sondern mit sich und Gottvertrauen
in die Zukunft schauen.

Hallo Rundgang!
Heute mach ich mit deinem Gedicht endgültig Schluss
es war für mich stets ein Genuss
dir immer wieder Lob zu spenden
wie bei einem richtigen Menschen.

Du warst (bist) immer Bestandteil meines Lebens
und hoffentlich für längere Zeit auch nicht vergebens.
Dass es mir gesundheitlich relativ gut ging,
ist dein Anteil alles andere als gering.

Ich sag dir nun mit aller Sympathie:
vergessen werde ich dich nie!
Und da ich dich im Gedicht nicht mehr sehe,
werde ich weiterhin von dir zehren
und sag dir von ganzem Herzen
Adieu!

2022-12-31T00:40:32+01:008. März 2021|Allgemein|

BZ Artikel

BZ-Artikel über Pflegeheime und Corona

Die Badische Zeitung berichtete am 29.10.2020 und am 18.12.2020 darüber, wie die Seniorenpflegeheime in der Region ihre Bewohner*innen, Besucher*innen und Mitarbeitenden vor einer Infektion mit Corona schützen und wie die Infektionslage jeweils aussah.

Im Oktober nahm Stadtmissions-Vorstand Ewald Dengler Stellung zur Lage in den Heimen in Breisach und Bötzingen.

Hier geht es um BZ-Bericht.

Am 18.12. standen die beiden Breisacher Heime im Mittelpunkt. Die Einrichtungsleitungen berichteten über die aktuelle Situation in ihren Häusern.

Hier geht es zum Bericht.

Hinweis: Teile des BZ-Angebots sind nur für Abonnenten zugänglich.

2022-12-30T23:59:16+01:003. März 2021|Aktuell, Badische Zeitung, Corona-Virus|

Das ist mein Traumberuf

„Das ist mein Traumberuf!“
Auszubildende erzählen von ihrer Ausbildung im Pflegehaus Nouvelle

Zwei Auszubildende lernen zurzeit im Breisacher Pflegehaus Nouvelle, wie man pflegebedürftige Menschen rundum gut pflegt und im Alltag begleitet. Was hat sie dazu motiviert und welche Erfahrungen habe sie bisher gemacht?

Noch am Anfang ihrer Ausbildung steht Naworah Al-Taie. Die gebürtige Irakerin kam 2015 nach Deutschland und entschloss sich, hier etwas Neues zu lernen. In ihrer Heimat hatte sie als Friseurin und Verkäuferin gearbeitet, aber ihr Herz schlägt für die Pflege: „Das ist mein Traumberuf! Man tut etwas Gutes und kann alten Menschen helfen.“ Im September hat die 33-Jährige deshalb mit der einjährigen Ausbildung zur Pflegehelferin begonnen. Danach will sie „unbedingt“ weitermachen und Pflegefachkraft werden. Den Rückhalt ihrer Familie hat sie: Ihre beiden Kinder, zwölf und neun Jahre alt, sind stolz auf ihre Mutter.
Die wichtigste Voraussetzung, um in der Pflege zu arbeiten, ist aus ihrer Sicht, „dass man ein Herz hat und motiviert ist, mit Menschen umzugehen.“ Das fällt Naworah Al-Taie leicht, mit der praktischen Ausbildung kommt sie gut klar. Etwas schwer tut sie sich noch mit den medizinischen Fachbegriffen und der Theorie; zweimal pro Woche drückt sie die Schulbank.
Am Pflegehaus Nouvelle gefällt ihr besonders gut, dass hier nach dem Hausgemeinschaftskonzept gelebt und gearbeitet wird. Außerdem schätzt sie die Kolleginnen und Kollegen – „wir helfen einander“ – und ist froh, dass mit Stefanie Pauly noch eine weitere Auszubildende zum Team gehört: „Es ist gut, dass ich sie fragen kann, sie hat viel Erfahrung.“

Tatsächlich blickt Stefanie Pauly schon auf mehr als zehn Jahre Berufserfahrung als Pflegehelferin zurück. Jetzt ist die 41-Jährige im zweiten Lehrjahr auf dem Weg zur Fachkraft für Altenpflege. Einrichtungsleitung Alexandra Friedrich und Bereichsleitung Stefanie Siefert, mit denen sie noch bis vor kurzem in einem anderen Heim zusammenarbeitete, haben sie „angestupst, ob ich die dreijährige Ausbildung zur Fachkraft machen möchte.“ Zunächst schreckte sie vor der Verantwortung zurück, aber dann setzte sie sich mit ihrer Familie zusammen, und die ermutigte sie zu diesem Schritt. Die Entscheidung war goldrichtig: „Heute bereue ich es eher, dass ich nicht schon früher mit der Ausbildung angefangen habe.“
Im Oktober 2020 folgte sie Alexandra Friedrich und Stefanie Siefert dann ins Pflegehaus Nouvelle. Hier fühlt sie sich sehr wohl. „Das Haus ist neu, hell und hat eine freundliche Atmosphäre. Das ist kein Pflegeheim, wie man es kennt.“ Außerdem schätzt sie die familienfreundlichen Arbeitsbedingungen – und das Team: „Die haben mich sofort aufgenommen.“ Meist ist Praxisanleiterin Birgit Ladebeck im Haus, aber auch sonst „ist immer jemand da, den ich fragen oder um Hilfe bitten kann.“ Regelmäßig bekommen die Auszubildenden einen eigenen Anleitertag. „Wir können uns dafür die Themen aussuchen, zum Beispiel, wenn wir in der Schule etwas nicht verstanden haben.“ Sie selbst gibt gerne weiter, was sie schon weiß, wenn Ausbildungs-Neuling Naworah Al-Taie fragt: „Kannst du mir das mal zeigen?“ Die Grundpflege darf sie inzwischen schon alleine durchführen. „Ich dusche und pflege fünf bis sechs Bewohner. “
Wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat, stehen Stefanie Pauly schon weitere Ziele vor Augen: „Ich interessiere mich besonders für Wunderversorgung und Palliativpflege, dafür möchte ich mich dann gerne weiterbilden.“
Die Ausbildung im Nouvelle kann sie wärmstens empfehlen: „Man bekommt ganz viel Liebe von den älteren Menschen zurück.“ Für Neuzugänge sei auch positiv, dass schon zwei Azubis im Haus arbeiten. Mitbringen sollten die neuen Mitstreiter vor allem Humor und gute Laune. „Und sie müssen wirklich mit älteren Menschen arbeiten wollen.“

Das bestätigt Praxisanleiterin Birgit Ladebeck, die im Nouvelle die Ausbildung als Mentorin begleitet. „Man muss es von Herzen wollen, und nicht einfach nur, damit man einen Job hat und Geld verdient.“ Wichtig seien Empathie und Respekt gegenüber den Seniorinnen und Senioren. „Und man muss kommunizieren können. Alles andere lernt man mit den Jahren.“ Mit „ihren“ beiden Azubis ist sie hochzufrieden: „Sie kommen hier sehr gut zurecht. Man merkt ihnen an, dass sie den Beruf wirklich erlernen wollen. Sie unterstützen sich gegenseitig; ich kann ihnen Aufgaben geben, die sie zusammen erledigen.“
Birgit Ladebeck selbst arbeitet schon seit dem Jahr 2009 in der Pflege und seit rund zwei Jahren im Nouvelle. Zuvor war sie Bäckereifachverkäuferin, aber das Interesse für die Pflege war schon lange da: „Ich habe meine Oma gepflegt. Außerdem hatte ich Freunde, die in der Pflege arbeiteten. Als meine Oma ins Heim kam, habe ich dort ein Praktikum gemacht.“ Danach entscheid sie sich für die Ausbildung zur Pflegefachkraft. Seit 2017 gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrung als Mentorin an Auszubildende weiter – aber nicht nur das: „Ich will auch vermitteln, was das Schöne an diesem Beruf ist. Es geht nicht nur einfach um Pflege, sondern auch um Menschlichkeit und das Miteinander. Wir dürfen für Menschen da sein, die ein ganzes Leben hinter sich haben, und sie in ihren letzten Jahren begleiten.“ Am Pflegehaus Nouvelle schätzt Birgit Ladebeck besonders das Hausgemeinschaftskonzept, das den Bewohnern viel Selbstbestimmung ermöglicht und sie so sein lässt, „wie sie zuhause waren“.

Dem Leitungsteam liegt die Ausbildung sehr am Herzen: „Die Auszubildenden sind unsere Zukunft“, sagt Einrichtungsleiterin Alexandra Friedrich. „Wir verstehen Ausbildung nicht nur als Erlangen von fachlichen Kenntnissen. Ausbildung bedeutet auch, sich persönlich weiter zu entwickeln. Das Lernen und die persönliche Entwicklung können wir niemandem abnehmen. Aber wir können jeden und jede individuell auf diesem Weg begleiten. Gemeinsam arbeiten wir daran, das richtige Maß zwischen Eigenständigkeit und Unterstützung zu finden. Das bringt uns näher zueinander und stärkt das Team.“

2022-12-31T00:22:54+01:0025. April 2020|Allgemein|
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